Am 20. März 2024 sind die Berner Ala und der Berner Vogelschutz BVS zu BirdLife Bern fusioniert.
Die Fusion war schon seit vielen Jahren immer wieder Thema. Doch erst das beherzte Engagement der beiden Vorstände der Berner Ala und des Berner Vogelschutzes mit ihren Präsidenten Livio Rey und Manfred Zimmermann ermöglichte die Umsetzung dieses Vorhabens. Entscheidend war, dass die beiden Vereine sich persönlich besser kennenlernten und neben der Sympathie auch deutlich wurde, dass man am gleichen Strick zieht und dies in einem fusionierten Verein noch verstärken kann.
Wichtig war auch, die Mitglieder und die lokalen Sektionen ins Boot zu holen. Die Idee der Fusion fiel dabei auf fruchtbaren Boden. Es ist im Interesse der Mitglieder, dass wir mit vereinten Kräften stärker werden.
Eine bedeutende Neuerung im fusionierten Verein BirdLife Bern ist der Aufbau einer Geschäftsstelle, um die vielen Arbeiten für den Naturschutz zu professionalisieren und tatkräftig voranzutreiben. Die positiven Erfahrungen mit Geschäftsstellen in anderen kantonalen BirdLife-Verbänden motivieren uns für diesen Weg.
Wir freuen uns auf das gemeinsame Engagement für die Natur im Kanton Bern!
Die Berner Ala wurde 1947 gegründet. 2023 hatte die Berner Ala über 800 Mitglieder.
Der Berner Vogelschutz SVS wurde 1989 gegründet. 2023 hatte er 27 lokale Sektionen und über 2100 Mitglieder.
Beitrag aus dem Turmfalken 66 vom Frühling 2023 zur Fusion:
Berner Ala und Berner Vogelschutz
In Zukunft gemeinsam für mehr Natur- und Vogelschutz im Kanton Bern
Als am 25. August 1989 ein neuer Kantonalverband des damaligen Schweizer Vogelschutz SVS (heute BirdLife Schweiz) mit dem Namen «Berner Vogelschutz (BVS), Verband für Natur- und Vogelschutz im Kanton Bern» gegründet wurde, gab es mit der Berner Ala einen bereits seit über vierzig Jahren aktiven und einflussreichen Verein für Natur- und Vogelschutz mit Sitz in Bern. Der Wirkungsbereich der Berner Ala ging schon damals weit über die Agglomeration Bern hinaus und reicht bis ins Seeland. Es verwundert deshalb nicht, dass die Berner Ala als zweiter Verband den Kanton Bern bei BirdLife Schweiz vertritt. Schon in der Gründungsphase des BVS war klar, dass Aus- und Weiterbildung von angehenden Feldornithologinnen und -ornithologen und Exkursionsleitenden, Pflegeeinsätze, Exkursionen, etc. nur in Zusammenarbeit mit der Berner Ala und weiteren Naturschutzkreisen (vor allem lokale Sektionen) wirkungsvoll durchgeführt werden können. Bereits der erste Feldornithologiekurs im Kanton Bern in den Neunzigerjahren führten Berner Ala und der BVS mit vereinten Kräften durch. Darauf folgten weitere Feldornithologie- und Exkursionsleiterkurse unter dem gemeinsamen Patronat der Berner Ala und des BVS. Es waren, soweit wir dies heute überblicken können, primär persönliche Gründe, die damals ein noch engeres Zusammengehen der beiden Verbände verhinderten. Die Biodiversität ist nach wie vor unter Druck und die Rote Liste der gefährdeten Brutvögel seit 2001 unverändert lang. Diese Situation veranlasste die beiden Kantonalverbände, wieder eine engere Zusammenarbeit zu suchen. Mitte 2020 fand auf Einladung des Kantons Bern eine Sitzung der Präsidenten im Beisein von Raffael Ayé (Geschäftsführer von Bird- Life Schweiz) statt. Die Anwesenden waren sich einig, dass die beiden Verbände in Zukunft enger zusammenarbeiten sollten. Bereits an den Hauptversammlungen 2021 wurde das Thema in beiden Verbänden parallel aufgegriffen, wobei auch die möglichen Formen der zukünftigen Zusammenarbeit offengelegt wurden. Von Status Quo bis zu vollständiger Fusion sollten alle Möglichkeiten diskutiert werden. Die grundsätzlich positiven Rückmeldungen an jenen Hauptversammlungen nahmen die beiden Vorstände der Berner Ala und des BVS zum Anlass, einen stärkeren Austausch zu suchen, was im Jahr 2022 unter der Vision «Gemeinsam für mehr Natur- und Vogelschutz im Kanton Bern» geschah. Nach einem gemeinsamen Vorstandsausflug im Mai 2022 trafen sich die beiden Vorstände Mitte September 2022 zu einem ersten Workshop. Um unseren Austausch möglichst breit und ergebnisoffen zu gestalten, wurde mit Herrn Christian Varga, Gründer der Firma Impactlinx, eine externe Fachperson für Organisationsentwicklung und Changeprojekte beigezogen, der den Prozess seither moderiert und begleitet. Bereits bei diesem Treffen wurde klar, dass die beiden Kantonalverbände weitestgehend denselben Zweck verfolgen, und die Anwesenden waren sich einig, dass eine Kombinationsfusion der beiden Verbände unter dem neuen Namen «BirdLife Bern» prioritär weiterverfolgt werden sollte. Für eine vertiefte Diskussion der zukünftigen Ausrichtung des neuen Kantonalverbands wurden vier Arbeitsgruppen aus den Vorständen zusammengestellt, in denen die folgenden Themenkreise zum neuen Verband vertieft wurden:
- Angebot (was tun wir?);
- Struktur (wie sind wir organisiert?);
- Finanzen (wie finanzieren wir unser Tun?) und
- Auftritt (wie wirken wir in der Öffentlichkeit?).
Aus diesen Arbeiten wurde klar, dass BirdLife Bern sich wie bisher die Berner Ala und der Berner Vogelschutz im Natur- und Vogelschutz einsetzen, Gebiete aufwerten und pflegen und Kurse, Exkursionen und Vorträge anbieten soll. Die Öffentlichkeitsarbeit und das Fundraising sollen vorangetrieben, Bauvorhaben beurteilt, Stellungnahmen und Einsprachen verfasst und bei Vernehmlassungen mitgewirkt werden. Weiter soll die politische Arbeit gestärkt, Initiativen und Referenden stärker begleitet und Kampagnen lanciert werden. Bei all diesen neuen Aufgaben zeigte sich bald, dass BirdLife Bern unbedingt professionalisiert werden muss und eine Geschäftsstelle notwendig sein wird, um die Natur im Kanton Bern wirkungsvoll erhalten und fördern zu können. Neben der Geschäftsstelle sind die Aufgabengebiete von BirdLife Bern, die durch den Vorstand abgebildet werden, von zentraler Bedeutung.
Im neuen Vorstand soll es folgende Ressorts geben:
- Präsidium
- Gebietsbetreuung (Erwerb, Betreuung und Aufwertung von Gebieten im eigenen Besitz)
- Naturschutzprojekte (Aufwertungen, Artenförderung, etc.)
- Politik (Lobbying, Kontakte, Initiativen, Referenden, etc.)
- Öffentlichkeitsarbeit (Medien, Social Media, Website, etc.)
- Naturschutzbildung (Kurse, Exkursionen, Vorträge, etc.)
- Jugendarbeit (Jugendgruppe, Schulbildung, etc.)
- Sekretariat
- Finanzen
Als letzter Schritt werden die Einsatzgebiete und Organisation von BirdLife Bern in neuen Statuten festgehalten. Diese sind weitgehend deckungsgleich mit den bisherigen Statuten von Berner Ala und BVS, auch wenn die beiden Vorstände sich zu den neuen Statuten viele Gedanken gemacht und intensiv diskutiert haben. Zudem wurden sie gemeinsam mit unserer externen Beratung erstellt, und BirdLife Schweiz war an allen Workshops beteiligt und hat wertvolle Inputs geliefert. Die neuen Statuten von BirdLife Bern werden ausserdem durch den Juristen von BirdLife Schweiz geprüft. Wir hoffen, so für alle Mitglieder annehmbare Statuten zu erstellen. Die nächsten Workshops sind noch im Monat April geplant. Sie werden sich schwerpunktmässig mit dem bereinigten Statutenentwurf, dem Fusionsvertrag und der Finanzierung der Geschäftsstelle befassen. Mit der geplanten Kombinationsfusion von Berner Ala und Berner Vogelschutz sollen Natur- und Vogelschutz im Kanton Bern gestärkt und in eine zeitgemässe Form gebracht werden. Dazu brauchen die Vorstände der beiden Verbände die Unterstützung durch die Mitglieder, die in absehbarer Zeit über den Fusionsvertrag und die neuen Statuten abstimmen werden.
Livio Rey, Präsident Berner Ala
Manfred Zimmermann, Präsident BVS